21. Juli 2024
Nach einer Stadtrundfahrt mit dem Bus, unter anderem mit der Besichtigung des Stockholmer Rathauses, kommen wir zum ersten Highlight des Tages: dem Vasa-Museum.
Das große Schiff aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, ein Prestigeprojekt des Königs Gustav II. Adolf, sank bei der Jungfernfahrt im Jahr 1628. Das Wrack wurde im 20. Jahrhundert geborgen und man hat ein eigenes Museum um das Schiff herum konstruiert.
![]() |
![]() |
Das Vasa-Museum ist Skandinaviens meistbesuchtes Museum. In der 34 m hohen Haupthalle sind neben der Vasa verschiedene archäologische Funde von Schiffen und Gegenständen des frühen 17. Jahrhunderts ausgestellt. Das Schiff ist komplett im Gebäude, inklusive der unteren Mastsektionen, Bugspriet und Takelage, untergebracht. Fehlende oder stark zerstörte Teile wurden ersetzt, aber nicht behandelt oder gestrichen, so dass sie sich deutlich von den Originalteilen, die im Wasser über die Jahrhunderte nachdunkelten, abheben. Laut Angaben des Museums sind 98 % des Schiffs Originalteile und nur 2 % nach der Bergung hinzugefügt bzw. ersetzt. Das Schiff kann von sechs Ebenen aus betrachtet werden, vom Kiel bis zum Ende des Achterkastells. Umlaufend sind verschiedene Gegenstände und Modelle ausgestellt, die Konstruktion, Fund und Wiederherstellung der Vasa veranschaulichen. Daneben gibt es viele Exponate zur Geschichte Schwedens im 17. Jahrhundert, die Hintergrundinformationen, die zum Bau des Schiffes führten, liefern.
Die Geschichte von Bau, Untergang, Bergung und Konservierung der Vasa wird im Museum in dem äußerst informativen FILM "Vasa 1628" von Anders Wahlgren dargestellt.
Die Zeit im Vasa-Museum ist viel zu kurz für Nerds wie mich, die jedes Artefakt von allen Seiten betrachten und ablichten möchten. Das sind die Nachteile einer Reisegruppe.
Aber schon ruft uns das zweite Highlight des Tages: Schloß Drottningholm.
Neben der Unmenge an prunkvollen Innenräumen im Schloß ist dann vor allem das Schloßtheater Drottningholm mit original erhaltener Bühnenmaschinerie interessant. Es ist eines der am besten bewahrten Barocktheater Europas.
![]() |
Das Theater wurde als Nachfolgebau für ein im Jahre 1762 abgebranntes Theater durch den Architekten Carl Fredrik Adelcrantz für die schwedische Königin Luise Ulrike von Preußen errichtet und 1766 eingeweiht. Seinen Höhepunkt erlebte es unter Gustav III., der selbst Theaterstücke schrieb und gerne als Schauspieler auftrat. Unter seiner Zeit wurde das Theater mit dem so genannten Déjeunersalongen (Frühstückssalon) nach Westen hin erweitert. Nach einem Attentat auf Gustav III. während eines Maskenballs in der Stockholmer Oper, an dessen Folgen er kurz darauf starb, verfiel das Theater und wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt und 1922 renoviert. Die Bühnentechnik ist noch original erhalten. Das Theater besitzt eine einzigartige Sammlung von 30 Bühnenbildern. Die Bühne wird heute wieder für Aufführungen benutzt.
Dieser Tag war gut gefüllt mit Eindrücken. Am Abend sind wir alle platt, mehr als ein kurzer Bummel durch die Altstadt, bei unserem Hotel gleich um die Ecke, ist nicht mehr drin...