18. Juli 2024
Als wir morgens um 8:00 losfahren, ist die Juno schon über alle Berge. Sie macht unsere Tour in nur 4 Tagen, da sie auch nachts durchfährt. Wir haben dagegen lieber die sechstägige beschaulichere Variante gewählt.
Wir gehen von Bord und nutzen die Gelegenheit zu einem schönen Morgenspaziergang vorüber an Baltzar von Platens Grab, von Motala nach Borenshult (ca. 4 km), wo die Diana uns wieder aufnimmt. Die Schleusentreppe von Borenshult ist mit fünf zusammenhängenden Schleusen und einem gesamten Höhenunterschied von 15,3 m die zweitgrößte Treppe des Kanals. Der Bau der Schleusen dauerte drei Jahre und wurde 1825 beendet.
Nach der Treppen gleiten wir hinaus über den See Boren, 73 m über dem Meer. Der See verbindet Borenshult und Borensberg.
Im idyllischen Kanaldorf Borensberg gibt es eine weitere von Hand betriebene Schleuse mit einer Fallhöhe von 0,2 m.
Am Götakanal sind zwei Aquädukte erbaut worden. Das 1993 eingeweihte Aquädukt bei Kungs Norrby erleichtert die Befahrbarkeit der Landstraße 34, welche wir gegen 11:10 Uhr überqueren. Etwa drei Stunden später passieren wir dann das zweite Aquädukt unserer Reise bei Ljungsbro, errichtet 1970.
Am frühen Nachmittag gehen wir an Land und wandern zum Kloster Vreta. Vreta war das erste Nonnenkloster Schwedens und wurde ungefähr um 1100 angelegt. Mit dem Bau des Klosters der Heiligen Birgitta in Vadstena verlor es an Bedeutung. Die Kirche gehört zu den interessantesten in Schweden und beherbergt zahlreiche mittelalterliche Kleinodien. Im Mittelalter war dies eine Pfarr- und Klosterkirche, und bis heute ist die Kirche eine aktive Pfarrkirche. Sie ist deshalb nicht immer geöffnet für Führungen - aber wir haben Glück.
Nebenbei bemerkt: die Kirche ist die Grablege der Grafen Douglas, deren Nachfahrin Marie Freifrau von Redwitz, geborene Gräfin Douglas, bis zu ihrem Tod 2017 hier in unserer Gemeinde gelebt und Welsh Ponies gezüchtet hat.
Nach der Klosterbesichtigung kehren wir zum nahe gelegenen Göta Kanal zurück, wo unser Kanalschiff in der Zwischenzeit das Schleusensystem von Berg (15 Schleusen) 40 m hinunter zum See Roxen durchläuft. Wir treffen die Diana bei der Carl Johans Schleusentreppe, mit ihren sieben miteinander verbundenen Schleusen die längste des Kanals. Sie senkt das Schiff um 18,8 m.
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Wir gehen an Bord, bevor das Schiff auf den See Roxen hinaussteuert. Die Schleuse in Norsholm regelt den Wasserstand im See Roxen. Hier kreuzt der Kanal die Eisenbahnlinie Stockholm-Malmö. Danach befahren wir den langen aber schmalen See Asplången, bis wir zur Übernachtung bei der idyllischen Schleuse Klämman anlegen. Die Schleuse liegt eingeklemmt zwischen zwei Hügeln, daher der Name "die Klammer".
Bei der Diana ist an einigen Stellen ein bißchen der Lack angekratzt. Matrosin Bia muß ausbessern...
Und wir geniessen eine Übernachtung unter Schafen... määäh... määäh... die ganze Nacht...