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Samstag, 13.5.2000:


Ankunft in Kathmandu. Überwältigender Eindruck beim Willkommensdrink im stilvollen Hotel Dwarika‘s. Das Hotel ist ganz im traditionellen nepalischen Stil gebaut, mit Backsteinen und wunderbaren Holzschnitzereien.


Sobald man das ruhige, kühle und gepflegte Hotel verläßt und auf die Straße tritt, schlagen die vielfältigen Eindrücke über einem zusammen: grelle Farben, Lärm, Dreck, Gerüche von Gewürzen und Kuhfladen…


Alle Geschäfte werden direkt an der Straße abgewickelt: Fahrradreparatur, Garküche, Schuster, ein Änderungsschneider mit seiner Nähmaschine sitzt unter einem gegen die Sonne aufgespannten Regenschirm direkt auf dem Gehweg.


Wir gehen zu Fuß zum benachbarten Shiva-Heiligtum Pashupatinath („Pashu pati“ = „Herr der Tiere“, "Herr des Lebens" ist ein Beiname Shivas). „Pashupatinatha, `der Meister aller Tiere‘, ist der Schutzgott des Königreichs Nepal. Der Pashupati-Tempel in Deopatan ist das ehrwürdigste aller nepalischen Shiva-Heiligtümer. Seine Bedeutung geht über Nepal hinaus. Der Tempel ist eine der großen Wallfahrtsstätten des indischen Subkontinents. Das Ensemble von Pashupatinatha wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.“


Die exotischen Szenen am Straßenrand sind beeindruckend, z.B. eine verkrüppelte Kuh (ihr wächst ein weiteres Bein aus der Schulter), die von den Passanten ehrfürchtig berührt wird. Immer wieder stehen Ansammlungen von Menschen um einen Prediger oder Wahrsager. Der Tempel selbst ist leider nur für Hindus zugänglich, wir dürfen nur mal kurz durchschauen durch das Tor des größten Heiligtums Nepals.


Zu Pashupatinatha gehört nicht nur der umfriedete innere Hof, den nur Hindus betreten dürfen, auch der Fluß und der Hain auf dem Plateau am Ostufer des Bagmati sind wichtige Teile des Tempelbezirks.“ Wir erkunden in einem Rundgang das Viertel hinter dem geschlossenen Tempelareal, jede Menge Affen turnen über die Dächer. Am Fluß Bagmati ist der Bestattungsplatz, wir werden Zeugen einer Leichenverbrennung – in Kathmandu ein ganz alltäglicher Anblick.


 „Der Ort übet eine besondere Anziehungskraft auf Yogis und Sadhus, indische Asketen, die mit allen gesellschaftlichen Bindungen radikal gebrochen haben und nur Shiva folgen, aus.“ Ein solcher Sadhu segnet uns mit einem roten Farbpunkt auf der Stirn und Blüten auf dem Scheitel („good luck and a long life“), der „Lucky Man“ begleitet uns ein ganzes Stück hinauf zu dem Hain auf dem Plateau (einem Aussichtspunkt), als er merkt, daß wir Deutsche sind, will er 50 Pfennig in Rupien gewechselt haben.


 

 


 

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