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Die diesjährige Bayerische Landesausstellung findet auf der Veste Coburg statt. Anläßlich des Reformationsjubiläums 2017 zeigt die Ausstellung mit dem Titel "Ritter, Bauern, Lutheraner" ein Panorama der Zeit um und nach 1500, einer Epoche des Umbruchs und Aufbruchs. Als Begleitprogramm wird im Burghof ein hervorragend ausgestattetes authentisches Ritterturnier abgehalten.

Wir Fuhrleute dürfen unser Zelt bei den Condottieri Mauriziani aus dem österreichischem Villach aufschlagen und werden dort großzügig mit versorgt.

Die edlen Ritter und ihre Damen speisen natürlich hochherrschaftlich an einer eigenen Tafel. Das Rittermahl wird von "Geschichtsfenster" ausgerichtet und hält sich streng an bildliche Quellen.

Unser Karrengaul Rufus wird zunächst einmal eingesetzt, um Brennholz und Wasser für die diversen Lager zu transportieren. Natürlich fahren wir auch wieder einfach mit unserem Karren spazieren.

Beim ersten Turnier stehen wir dann bereit, um in der Pause den Turnierplatz abzumisten.

Bewundernd schauen Rufus und sein Fuhrmann den Rittern und ihren Pferden zu. Die Schlachtrösser stehen unter enormer Spannung. Sobald der Reiter die Lanze entgegen nimmt, sind sie kaum mehr zu bändigen und wollen losstürmen.

Am Schwierigsten ist es aber für den Marschall, der als berittener Schiedsrichter auf dem Platz steht, denn dessen neues Pferd ist der fremden Umgebung und dem Publikum nervlich noch nicht gewachsen. Er steigt ab und leitet dieses erste Turnier zu Fuß.

Am nächsten Tag bieten wir dem Marschall Rufus an als nervenstarkes mobiles Rednerpult. Wir sind total stolz, als er das Angebot annimmt. Da kommt es sehr gelegen, daß wir den von Joram van Essen gefertigten Spätmittelalter-Sattel und die Zaddeldecke dabei haben.

Rufus schlägt sich wacker. Auch wenn er anfangs manchmal nicht versteht, was dieser Reiter von ihm will - und vor allem, warum das SOFORT geschehen soll - macht er seine Sache gut und von Turnier zu Turnier immer besser.

Mit der Zeit kapiert er, daß er zum Beispiel öfters rückwärts gehen soll, auch wenn es viel bequemer wäre, sich einfach umzudrehen und vorwärts dorthin zu gehen, wo der Reiter ihn haben will. Aber der Marschall ist ja der Schiedsrichter und muß das Gefecht zu jedem Augenblick genau beobachten können. Er sollte den Kombattanten also nicht den Rücken zudrehen, wenn er aus dem Weg geht.

"Aus-dem-Weg-gehen" ist übrigens auch ein Konzept, das Rufus erst mit der Zeit versteht. Anfangs steht er wie ein Fels in der Brandung, wenn die Schlachtrösser um ihn herum toben. Aber es ist ja kein "Rossfechten rings um um das Reiterstandbild" aufgerufen. Der Marschall muß schon Platz machen, wenn die Meute herangaloppiert kommt, und zwar blitzschnell!

Eine steile Karriere, vom Karrengaul mit der Mistschippe zum Roß des Marschalls!

Rufus darf sogar mal Zogos Roßstirn anprobieren:

Trotzdem bleibt es seine Bestimmung, Herrchen und Frauchen brav zu tragen und uns in jeglicher Siutuation sicher durchs Gedränge zu schippern mit seinem Karren.

 

 

 


 

Die italienischen Fahnenschwinger der Contrada di Monticelli waren ebenfalls zum Turnier eingeladen, um ihre Kunst zu präsentieren. Urprünglich Zeichen zur Verständigung auf dem Schlachtfeld, hat sich aus dem Schwenken der Fahnen eine regelrechte Kunstform entwickelt.

Als die Musiker sich einspielen und die Fahnenschwinger auf dem Turnierplatz zum ersten Mal trainieren, eilen wir mit Rufus herbei, um ihn an den fremdartigen Trubel zu gewöhnen (FILM 1). Die Musiker - zum großen Teil junge Mädchen - sind hellauf begeistert unds bringen Rufus ein Ständchen (FILM 2). Zum Dank versucht er, die Trommeln abzuschlecken.

 


 

 

Vielen Dank an Andreas Petitjean für die wundervollen Fotos.

 

Es gibt auch diverse Filme:

Donnerstag von Peter Spätling

Samstag von Peter Spätling

 

 

 

 


Vielen Dank an Claudia Haller und Andrej Pfeiffer-Perkuhn für die stimmungsvollen Bilder.

 

 


Herzlichen Dank an diverse Mitwirkende und Zuschauer, die einen Teil dieser Bilder beigesteuert haben.

 

 


Kutschen und Schlitten

 

 

 


 

Jagdwaffen