Granada war die letzte maurische Bastion in Spanien.
Das maurische Andalusien war ein reiches, blühendes Land. Kunst und Wissenschaft waren weltberühmt, das Handwerk galt in ganz Europa als Vorbild. Für alle Kinder gab es Schulen, für die Einwohner der Stadt Krankenhäuser, Bibliotheken und Freizeitzentren. Die Straßen waren befestigt, und es gab überall Wasserleitungen – im christlichen Europa war solch ein Luxus unbekannt.
Jedoch eroberten die kastilischen Herrscher schritt für Schritt das Land für das Christentum zurück. Als 1492 der letzte naṣridische Herrscher Muhammad XII. (auch Boabdil genannt) kapitulierte und die Stadt an Königin Isabella I. von Kastilien und König Ferdinand II. von Aragón, die so genannten „Katholischen Könige“ (Reyes Católicos) übergab, war die "Reconquista" abgeschlossen.
Die bedeutendsten Bauten aus der islamisch-arabischen Zeit gehören zur Festung Alhambra (von al-Ḥamra’-u „die Rote“; arab. الحمراء). Sie ist eine Ansammlung von Palästen und die größte profane Anlage dieser Art in Spanien. Sie wurde auf älteren Anlagen im 13. und 14. Jahrhundert als Residenz der muslimischen Könige der Naṣriden-Dynastie errichtet. Berühmt ist die Alhambra für ihre Stuckdecken und den Löwenbrunnen. König Karl I. ließ einen Palast in diesem Areal erbauen, durch den weite Bereiche des ursprünglichen Palastes zerstört wurden. Da es sich bei diesem um eines der bedeutendsten Gebäude der Renaissance in Spanien handelt, werden hier keine Ausgrabungen durchgeführt. Oberhalb der Alhambra liegt der Generalife (von arabisch جنة العارف, DMG ǧannat al-‘ārif, „Garten“ bzw. „Paradies des [Gott] Erkennenden“), die Sommerresidenz des Emirs, mit ausgedehnten Gartenanlagen.
Nach der dreistündigen Besichtigung am Vormittag sind wir erst einmal geschafft und halten Siesta im Zug.
Gegen Abend bekommen wir noch eine Flamenco-Show präsentiert (leider qualitativ weit entfernt von den großartigen Darbietungen in Sevilla) und speisen nachts im Restaurant "El Claustro", einem ehemaligen Nonnenkloster. Zwar reicht die Qualität des Essens wieder nicht an unser Bordrestaurant heran, aber die Lokalität ist sehr stimmungsvoll.