Hauptstadt von Burgund - Dijon
Dijon, Hauptstadt des Départements Côte-d’Or und Hauptstadt der Region Bourgogne-Franche-Comté, ist ein Verkehrs-, Handels- und Industriezentrum und Sitz der Université de Bourgogne, die 1722 gegründet wurde. Die Stadt ist berühmt für ihren Senf.
Unter Philipp dem Kühnen und seinen Nachfolgern, die alle aus dem Haus Valois stammten und von 1364 bis 1477 über Burgund herrschten, erlebte Dijon eine kulturelle Blütezeit. Es war eine Residenz dieser Herzöge, deren glänzender Hof Musiker und Künstler anzog.
Der ehemalige herzogliche Palast am halbkreisförmigen, von Kolonnaden gesäumten Place de la Libération bildet bis heute den Mittelpunkt der Stadt, stammt aus dem späten 17. Jahrhundert und beherbergt heute im Westflügel das Rathaus. Der 46 Meter hohe Tour Philippe-le-Bon stammt aus dem 15. Jahrhundert. Im Viertel um den Herzogspalast stehen schöne Patrizierhäuser (Hôtels) aus dem Mittelalter und der Renaissance.
Die Kirche Notre-Dame wurde von 1220 bis 1250 im Stil der burgundischen Gotik erbaut. Die ungewöhnliche Westfassade zeigt über dem offenen Narthex, der völlig in das Gebäude integriert ist, zwei Geschosse von Arkadenreihen mit drei Reihen von Wasserspeiern (letztere im 19. Jahrhundert weitgehend erneuert), die ausschließlich dekorative Funktion haben.
Auf der Nordseite der Kirche (Rue de la Chouette) findet sich an der Außenwand einer Seitenkapelle der Kirche an einem Strebepfeiler eine (2001 durch Vandalismus beschädigte) steinerne Eule. Wenn man sie mit der linken Hand berührt, erfüllt sie nach dem Volksglauben einen Wunsch.
Die gotische Kathedrale von Dijon wurde 1271 bis 1325 nach Einsturz des Vorgängerbaus aus dem 11. Jahrhundert errichtet; dessen Reste sind in der Krypta zu sehen, wo der Heilige Benignus von Dijon, einer der großen Missionare Burgunds, beigesetzt ist. Leider ist die Krypta wegen Renovierungsarbeiten noch mindestens 2 Jahre geschlossen.