Nach langer katzenloser Zeit gibt es seit September 2021 wieder einen neuen felinen Mitbewohner: Tribble.


Das erste Mal gesichtet wurden die Katzenbabies Anfang September von Ingrid. Eine (Nachbars- ?) Katze hat 5 Junge in unserem Heucontainer auf der Koppel zur Welt gebracht. Der Geburtstermin muß schätzungsweise irgendwann Anfang/Mitte August gewesen sein.

Die zierliche schwarze Mutter kam regelmäßig, um die Kleinen zu versorgen, also haben wir sie in Ruhe gelassen und nur sporadisch aus der Ferne beobachtet.

Am 21. September gelingt einmal ein Foto mit allen 5 Geschwistern:


Am 24. September fährt Bert hinter zur Koppel, um Brennholz zu holen. Da bemerkt er ein einzelnes Kätzchen, das beim Holzstapel in der Nähe des Containers herumirrt. Das Kätzchen kommt schreiend auf ihn zugelaufen und läßt sich praktisch auf Anhieb streicheln.

Bert bringt die erste Holzfuhre zum Haus. Als er zur Koppel zurückkehrt, sitzt das Kätzchen inzwischen oben auf dem Holzstapel und plärrt wieder aus Leibeskräften.

Möglicherweise hat die Mutter das Nest gewechselt und eines der Kätzchen vergessen?
Oder es ist den anderen irgendwas zugestossen? Hoffentlich nicht...
Auf jeden Fall fehlt jede Spur von Mutter und Geschwistern.

Bert packt das schnurrende Kätzchen kurzerhand ein, setzt den Zwerg neben sich auf den Bulldog und tuckert heim.

Eigentlich wollen wir keine Katze mehr...
Probleme mit unseren Hunden, Probleme bei unseren längeren Abwesenheiten...
und sie brechen einem das Herz, wenn sie sich überfahren lassen!

Nun, dieses kleine Ding hat schon einmal keinerlei Angst vor unseren großen Hunden...

Es kommt, wie es kommen muß: nach einer Nacht bei uns bringen wir es nicht mehr übers Herz, das Katzenmädchen ins Tierheim zu bringen. Also wohnt der kleine Tribble jetzt auf dem Schmarhof...





Wieviele Leben hat eine Katze???
Tribble hat auf jeden Fall mit nicht mal einem halben Jahr schon drei davon verbraucht...

1. Alleine zurückgelassen von der Mutter.
2. Katzenschnupfen - mit 4 Tagen Zwangsernährung mittels Spritze.
3. Beinahe erfroren im Heulager.

Anfang Dezember, große Kälte.
Wir waren tagsüber unterwegs. Bei unserer Rückkehr am Abend ist Tribble trotz drohender Fütterung nicht aufzufinden.
Bert will den Pferden ihr Heu geben und bemerkt im Heulager einen umgefallenen Türsturz. Als er die Taschenlampe nimmt und sich genau umsieht, entdeckt er ein kleines Katzengesicht, das unter einer Palette rausschaut.
Bert zieht den leblosen Tribble heraus, sie ist eiskalt, völlig naß und verdreckt, Augen und Maul sind offen, es klebt Dreck auf der heraushängenden Zunge und ein Heuhalm steckt zentimetertief in ihrer Nase. Es sind keine Atmung oder Herzschlag mehr zu spüren. Allem Anschein nach ist die Katze tot.
So verdreckt will Bert sie aber nicht beerdigen. Während ich weinend zu meiner Mutter laufe, um es ihr zu erzählen, wäscht Bert die Katze am Waschbecken mit warmem Wasser ab. Er ist irritiert, daß ihre Augen nicht wirklich gebrochen sind. Lange kann sie noch nicht tot sein...

Unter dem heißen Wasser geht auf einmal eine kleine Bewegung durch die Katze!

Als ich nach 10 Minuten wieder zurück komme, massiert Bert gerade Tribble unter handwarmem Wasser. Wir rufen den Tierarzt an und vereinbaren, daß wir sofort kommen. Tribble wird in Alufolie gewickelt, um ein wenig die Wärme zu halten, dann in ein großes Handtuch, dann kommt sie bei mir unter die Daunenjacke, während Bert unter Mißachtung sämtlicher Verkehrsregeln nach Neuburg rast. Unterwegs spüre ich ab und zu einen Atemzug, ich versuche, Tribble mit meinem Körper und meinen Händen zu wärmen.

Beim Tierarzt auf dem Tisch schnurrt Tribble schon.
Zurück zu Hause frißt sie mit Appetit.
Am nächsten Tag tut sie, als sei nichts gewesen.

Was ist passiert? Wir wissen es nicht. Vermutlich ist sie rausgelaufen und die Hunde haben mit ihr gespielt. Sie wollen ihr nichts tun, das weiß ich, aber Frieda ist schon ein rechter Rüpel. Und Tribble läuft nicht weg, sie will ja auch spielen... Zuletzt hat sie wohl doch Zuflucht unter der Palette gesucht und ist dort - patschnaß wie sie war - langsam erfroren.

Willkommen im vierten Leben kleiner Tribble!
Reiß dich doch bitte mal ein bißchen zusammen in Zukunft...