Das Odenwälder Freilandmuseum in Walldürn-Gottersdorf bietet im Juli 2019 die Kulisse für ein äußerst delikates Living-History-Ereignis: wir stellen das Jahr 1945 dar.
Deutschland hat den Krieg verloren, die alliierte Militärregierung hat das Sagen. Wir befinden uns im amerikanischen Sektor.
Das Datum des Geschehens haben wir auf September 1945 verlegt. In den ersten Wochen und Monaten nach der Kapitulation gab es eine Vielzahl an Verordnungen, Verboten und Einschränkungen, die den Deutschen kaum erlaubten, das Haus zu verlassen oder ein halbwegs normales Leben zu führen; also nur schwer darstellbar. Und die Besatzungssoldaten standen immer noch unter Kriegsstress, was sie gegenüber der Zivilbevölkerung unduldsam bis unberechenbar auftreten ließ. Vier Monate nach der Kapitulation hat sich aber eine gewisse neue Routine eingespielt, die man auch für die Besucher im Museum glaubwürdig darstellen kann.
Was wir zum Beispiel gut zeigen können sind amerikanische Kontrollposten, Hausdurchsuchungen, Lebensmittelzuteilung, Schwarzmarkt, erschöpfte Kriegsheimkehrer, Flüchtlinge aus dem Osten - oder einfach der mühsame Alltag in einem zerstörten, demoralisierten Land...
Bildergalerie = schwarz/weiß-Bilder:
Bildergalerie = Farbbilder:
Alle Bilder (bis auf die Fotos im / vom Schäferhaus) wurden von Siegfried Kreuzer fotografiert und stehen unter Copyright.