3. Tag: Neu Delhi  Indien - Rajasthan

21. September 1994

Morgens begrüßten uns die beiden "Kofferlosen" mit der Nachricht, daß die Koffer angekommen waren und bis 16:30 abgeholt werden konnten. Wir besichtigten ausgiebig Neu-Delhi. Bei einer Fahrt durch das Regierungsviertel konnten wir Prachtboulevards sehen, die auch in einer europäischen Großstadt keinen Vergleich scheuen müssen, man merkte die Hand der englischen Architekten: Edwin Lutyens und Herbert Baker. Wir sahen den Regierungspalast, das Parliament House und die indische Variante eines Triumphbogens. Der Besuch des Grabmals Humayuns gab uns schon eine erste Idee davon, was uns in Agra erwartete, denn es gilt als Vorläufer des Taj Mahal. Sehr beeindruckend auch der sogenannte Birla-Tempel, ein moderner Hindu-Tempel, von einem Industriellen gestiftet und in den 60er Jahren erbaut. Hier wird hauptsächlich Ganesha verehrt, der der Hauptgott für alle Inder ist. Aus der großen Zahl von 300 Millionen Göttern kann sich sonst jeder den Gott aussuchen, bei dem er sein Anliegen besonders gut aufgehoben fühlt. Unser Reiseleiter führte uns in ein Geschäft mit Seidenwaren, Teppichen und Kaschmirprodukten, schon etwas aufdringlich wurden wir zum Kauf animiert. Danach besuchten wir den Qutub Minar-Turm, der im Jahr 1199 erbaut wurde. Unweit davon steht eine Säule aus reinstem Eisen, die angeblich nicht rostet und verwittert, ein Rätsel für Forschung und Technik. Leider machten unsere kleinen Hinweise auf die fortgeschrittene Zeit kaum Eindruck auf unseren Reiseleiter, so daß wir das Hotel erst um 16:30 erreichten. Hier konnte der Reiseleiter angeblich niemanden mehr am Flughafen erreichen. So wurden die Kofferlosen auf den nächsten Tag vertröstet. Die beiden ergriffen allerdings die Eigeninitiative und schnappten sich ein Taxi zum Flughafen. Ein aufgeregter Anruf von Petra machte uns klar, daß wir schon in ganz Delhi gesucht worden waren und nun eilig abfahrtsbereit sein sollten für das Abendessen im Village, einem Komplex von Restaurants verschiedenster Küche. Wir bekamen auch hier leckere indische Spezialitäten vorgesetzt. Ein wenig abgehetzt, doch glücklich trafen auch unsere beiden fehlenden Koffersucher ein, unter Androhung eines Sitzstreikes hatten sie tatsächlich im Flughafen ihre Koffer freigepreßt (alle abgeschlossenen Wetten standen gegen sie - ihr Durchsetzungsvermögen trug ihnen bei allen anwesenden Indern großes Ansehen ein). So ging der Tag in fröhlicher Runde zu Ende.
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Mausoleum Humayuns
 
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Alle Texte und Bilder © Antje Wiemers.
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