Bei einem oberständigen Fruchtknoten setzen die übrigen Blütenorgane unterhalb des Fruchtknotens an, bei einem mittelständigen Fruchtknoten setzen sie am Rand einer mehr oder weniger konkaven Blütenachse an. Bei einem unterständigen Fruchtknoten ist der Fruchtknoten in die Blütenachse eingesenkt und mit dieser verwachsen. Die übrigen Blütenorgane setzen auf dem Fruchtknoten an.
Das ursprüngliche Gynoeceum besteht aus einzelnen, nicht
miteinander verwachsenen Fruchtblättern (Apokarpie,
Chorikarpie). Apokarpie findet sich beispielsweise bei
Ranunculaceae,
Rosaceae,
Nymphaceae oder Berberidaceae.
Mit fortschreitender phylogenetischer Entwicklung kommt es
zur postgenitalen Verwachsung der Fruchtblätter, der
Fruchtknoten bleibt durch Scheidewände (Septen) in Fächer
eingeteilt (Synkarpie). Beispiele finden sich bei
Geraniaceae,
Apiaceae,
Onagraceae,
Solanaceae oder
Scrophulariaceae.
Noch weiter abgeleitet ist Parakarpie. Die Fruchtblätter
sind verwachsen, der Fruchtknoten ist aber nicht durch
Septen unterteilt. Parakarp sind z.B. Violaceae,
Brassicaceae, Primulaceae und
Papaveraceae. (Abb. 8).
Je nach Form der Samenanlage unterscheidet man atrope, campylotrope und anatrope Samenanlagen (Abb. 10).
Senkrecht stehende Samenanlagen bezeichnet man als atrop. Sie sind relativ selten und finden sich z.B. bei Polygonaceae. Am weitesten verbreitet ist die anatrope Samenanlage, die bei den meisten Angiospermen zu finden ist. Bei ihr ist die Mikropyle dem Funiculus zugekehrt. Querliegende Samenanlagen bezeichnet man als campylotrop. Campylotrope Samenanlagen finden sich z.B. bei Caryophyllaceae oder Brassicaceae.
Ausgehend vom apokarpen (chorikarpen) Gynoeceum mit zuerst laminaler Plazentation (11a) über die chorikarp marginale Plazentation (11b) kommt es zur Verwachsung der Fruchtblätter und zur synkarp-zentralwinkelständigen Plazentation (11c). Hier verzweigt sich die Entwicklung einmal über die parakarp-laminale (11e) zur parakarp-parietalen (11f) Plazentation, zum anderen zur lysikarpen oder parakarp-zentralen Plazentation (11d).