Zum ersten Mal haben wir unsere Pferde dabei!
Nach langen Überlegungen bekommen wir die Erlaubnis der Museumsleitung, unsere Pferde zu den Mittelaltertagen mitzubringen. Das Museum stellt uns Holzpfosten zur Verfügung, mittels Seil wird eine Pferdekoppel direkt beim Mattinger Haus eingezäunt. Zum Glück sind unsere Mädels so brav, daß sie diesen windigen Zaun tatsächlich als Eingrenzung respektieren.
Größtes Problem ist das Wasser. Unsere Pferde sind Selbsttränken gewöhnt und es paßt ihnen nicht, daß sie Wasser nicht zur freien Verfügung haben. Wir müssen sie einen Kilometer weit zur nächsten Baugruppe führen, wo es beim Kommun-Brauhaus eine als Pferdetränke geeignete Furt gibt. Anfangs wollen sie dort nicht trinken, aber bald haben sie verstanden, daß es nur dort Trinkwasser gibt.
In den ersten Tagen sind die Pferde natürlich sehr aufgeregt. Alles ist fremd und unheimlich, Gilette zuckt zusammen, sobald sich am Horizont etwas bewegt und wir sind auch etwas unsicher, weil wir mangels authentischer Ausstattung einfach ohne Sattel auf unseren Pferden sitzen. Das ist natürlich eine wacklige Angelegenheit, falls das Pferd doch mal scheuen sollte. Aber sie waren ja brav, unsere Mädels...
Wir reiten immer wieder im Museum spazieren, damit die Pferde das Gelände kennenlernen. Nach 3 Tagen kennen sich Molly und Gilette bestens aus und nun sind sie völlig gelassen, auch als am Wochenende die Besucherscharen kommen und unsere Pferde umringen. Wir wagen es sogar, in Mikes Nähe zu bleiben, als er den Besuchern die Handhabung seiner Stockbüchse erklärt und auch wirklich schießt. Molly und Gilette bleiben total ruhig - cool!
Natürlich haben wir keinen Fotoapparat dabei. Total frustriert fahren wir nach Hause, voll der tollen Eindrücke, aber ohne Beweisfotos. Monate später erhalten wir plötzlich einen Brief - eine Besucherin hat uns ausgiebig fotografiert und schickte uns nun die Bilder zu. Herzlichen Dank!