Auf der dritten Etappe begleiten uns die Pferde wieder. Freundin Tina aus dem Pferdeforum Hufgeflüster vermittelt uns eine private Übernachtung bei Freunden in Nordenberg. Dieser Hof - ein alter Burgstall - ist eine wahre Idylle und für uns Inspiration, unsere Pferde aus dem Pensionsstall herauszunehmen und lieber selbst zu verpflegen.
Kaum zurück von der Pilgertour, noch ganz unter dem Einfluß der frischen Eindrücke, haben wir voller Begeisterung nach Bauernhöfen in der Nähe von Neuburg gegoogelt und sind auf ein Anwesen in Ammerfeld gestossen... Diese Erfahrung auf unserer Pilgerfahrt gab also letztendlich den Anstoß zum Kauf des Schmarhofs.
Tina war uns außerdem bei der Streckenführung behilflich, insbesondere am zweiten Tag. Sie wohnt in der Nähe von Rothenburg und hat für uns eine landschaftlich außerordentlich reizvolle Route beschrieben.
Wir umrunden Rothenburg in großzügigem Abstand im Norden, um dem modernen Teil der Stadt (Industriegebiet) völlig aus dem Weg zu gehen. Die idyllischen Pfade im Steinbachtal nördlich von Rothenburg sind allein schon eine Pilgerreise wert!
Entlang des lieblichen Taubertals ziehen wir dann im Westen an der Stadt vorbei. In Detwang können wir die Kirche St. Peter und Paul mit ihrem Tilman Riemenschneider zugeschriebenen Kreuzigungs-Retabel besichtigen. Ein Stück weiter südlich gelangen wir zum sogenannten Toppler Schlößchen, einem vierstöckigen, 1388/89 teils als Wehrturm, teils als Wohnhaus erbauten Wasserschlösschen des Rothenburger Bürgermeisters Heinrich Toppler. Der jetzige Besitzer hat es atmosphärisch mit alten Möbeln und Geräten eingerichtet und es kann besichtigt werden.
Wir erreichen Rothenburg letztendlich von Süden her und ziehen durch das Kobolzeller Tor ein. Gilette regt sich auf in den engen Gassen - wir hinterlassen eine Spur von Pferdeäpfeln... Plötzlich sieht sie von weitem die Rothenburger Kutschpferde - damit ist ihre Welt wieder einigermaßen in Ordnung. Die Straßenschluchten sehen zwar gruselig aus, aber wenn es hier Pferde gibt, kann es nicht so schlimm sein...
Die Touristen würden uns alle gerne fotografieren, aber wir sind jetzt nur wenig kooperativ. Die Stadt ist eine ziemliche nervliche Belastung für unsere Pferde und wir wollen die beiden möglichst schnell aus dem bedrückenden Gedränge entfernen. Wir durchqueren Rothenburg ganz unandächtig im Eilschritt und streben dem Parkplatz vor den Toren zu, wo der Pferdehänger auf uns wartet.